Gemeinsam für Menschen mit Parkinson und anderen Bewegungsstörungen

Das Parkinsonnetz Münsterland+ (PNM+) ist ein regionaler, multiprofessioneller Zusammenschluss von Akteuren, der sich zum Ziel gesetzt hat, die regionale Parkinson-Versorgung durch stärkere Vernetzung sowie durch interdisziplinäre und sektorenübergreifende Zusammenarbeit zu verbessern.

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Aus welchen Akteuren setzt sich das Netzwerk zusammen?

Der Zusammenschluss unter dem Dach des PNM+ besteht aus Expert:innen zahlreicher am Versorgungsmanagement von Menschen mit Parkinson-Krankheit beteiligten Fachgruppen. Außerdem werden auch die Betroffenen und deren Angehörige eingebunden und der Bereich der Selbsthilfe gestärkt. Die Abbildung oben zeigt die verschiedenen Akteure, die in das Netzwerk eingebunden sind.

Hintergrund: Parkinson in Deutschland und in der Region des Parkinsonnetzes Münsterland+

Die Parkinson-Krankheit ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. In Deutschland leben ca. 400.000 Menschen mit Parkinson. Weltweit steigen die Patientenzahlen an, derzeit wird von mehr als 10 Millionen Menschen mit Parkinson ausgegangen. Die Inzidenz und Prävalenz nehmen in höherem Lebensalter zu. Parkinson kommt bei schätzungsweise 1% der über 60-Jährigen in Deutschland vor. Bezogen auf die Einwohnerzahlen ist davon auszugehen, dass ca. 40.000 Menschen in Nordrhein-Westfalen von Parkinson betroffen sind und mehr als 7.000 Menschen im Münsterland. Über-, Unter- und Fehlversorgung sind geläufige Begriffe im deutschen Gesundheitssystem – auch bei der Parkinson-Krankheit. Sowohl in der Politik als auch in der Medizin wird in vielen Bereichen daran gearbeitet, diese zu minimieren. Der häufig geringe Vernetzungsgrad unter den Versorgern führt zu verringerter Lebensqualität, erhöhten Komplikationsraten und ineffizientem Ressourceneinsatz.

Die Parkinson-Krankheit tritt bei Betroffenen individuell sehr unterschiedlich und multidimensional auf. Daher stellt die Erkrankung eine besondere Herausforderung für Patienten, deren Angehörige wie auch Ärzte und andere medizinische Experten dar. Eine frühe Diagnose und die darauf folgende medizinische Versorgung im Verlauf der Erkrankung sind komplex. Das Parkinsonnetz Münsterland+ (PNM+) will bestehende Versorgungshürden gemeinsam mit allen Beteiligten identifizieren und Lösungsansätze in einem dynamischen, multiprofessionellen Teamansatz entwickeln und anbieten. Ein bereits im Alltag genutzter Lösungsansatz ist die Quickcard-basierte Kommunikation verschiedener Versorgenden (Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7408751/pdf/jcm-09-02272.pdf)

Ziele und des PNM+

Gemeinsam hat sich das Netzwerk folgenden Zielen verschrieben:

  • Durch Vernetzung und Austausch die Versorgung von Menschen mit Parkinson koordiniert, patientenorientiert und individuell zu gestalten.
  • Durch Bildung eines interdisziplinären Versorgungsteams die Expertise aller Fachgruppen zu bündeln.
  • Durch Austausch und gezielte Maßnahmen wie Weiterbildungen den Wissensaufbau zu fördern.
Politische Schirmherrschaft

„Versorgungsnetze wie das Parkinsonnetz Münsterland+ haben Vorbildcharakter. Denn eine stärkere Vernetzung der Fachkreise führt zu einer besseren berufsgruppenübergreifenden Kommunikation. Diese ist für eine Verbesserung der Patientenversorgung bei schweren chronischen Erkrankungen wie Parkinson entscheidend.“

Maria Klein-Schmeink
Bundestagsabgeordnete, WK Münster und Schirmherrin des Parkinsonnetz Münsterland+
Gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Kernelemente des Netzwerks
  1. Das PNM+/PNO+ Zusammenschluss interessierter und besonders motivierter Institutionen und Individuen. Eine Kooperationsvereinbarung dient als Basis der Zusammenarbeit inkl. Arbeitsprinzipien, Rechten und Pflichten.
  2. Die Partner des PNM+ treffen sich quartalsweise zu einem multiprofessionellen Plenumstreffen, um aktuelle Themen zu diskutieren, Wissen weiterzugeben (inkl. Basisschulungen) und Entscheidungen hinsichtlich der laufenden wie auch weiteren Projekte zu treffen.
  3. Themenbezogen haben sich daneben 12 Arbeitsgruppen gebildet, die interdisziplinär Projekte des PNM+ schwerpunktbezogen umsetzen.
  4. Eine Steuerungsgruppe trifft sich zusätzlich mehrfach im Jahr, um die Weiterentwicklung des Netzwerkansatzes zu koordinieren und über die Aufnahme neuer Mitglieder zu entscheiden.
Anforderungsprofil für Netzwerkmitglieder und Mitgliedsantrag

Wer kann eigentlich Teil des Netzwerkes werden und wie funktioniert das? Alle wichtigen Anforderungskriterien und unseren einfachen Online-Mitgliedsantrag finden Sie hier:

Warum sollte ich als Versorger:in Mitglied im Netzwerk werden?

Diese Vorteile werden von unseren Mitgliedern besonders häufig als Gründe genannt:

  • Enge Vernetzung mit Kolleg:innen der eigenen und anderen Professionen mit Parkinson-spezifischer Expertise und Kommunikation auf Augenhöhe
  • Steigerung der Versorgungsqualität als Team
  • Inspirationen und Impulse für die tägliche Arbeit mit Betroffenen und Angehörigen
  • Effizientere sektorenübergreifende Schnittstellen, z. B. durch Quickcards
  • Identifizierung von Hürden im Versorgungsalltag und Erarbeitung von Lösungsvorschlägen
  • Mitarbeit in Forschungsprojekten- und Studien und daraus resultierender wissenschaftlicher Publikationen
  • Universitätsklinikum Münster
    Klinik für Neurologie
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